Alte Kirche zu Wollersheim

Skizze Alte Kirche

Zeittafel

Herausgeber:
Geschichtsverein Wollersheim e.V.

Zusammengestellt und redaktionell bearbeitet
von Hans‑Günter Fries, August 2003

5. Jh.
Schlacht bei Zülpich 496/497: Franken gegen Alemannen. Sage: Chlothilde betet in Wollersheim um Sieg Chlodwigs. (Sage, mündliche Überlieferung)
8. Jh.
Hl. Willibrord veranlasst Plectrudis zum Bau einer Kirche auf ihrem Hof. (Clemen/Eimert)

Plectrudis stiftet zahlreiche Kirchen und Klöster, u.a. St. Maria im Kapitol Köln.

1184
Wollersheimer Güter als „Leibgewinngüter“ bezeichnet. Kirche vermutlich Eigenkirche des Fronhofs. (Annalen Hist. Verein Niederrhein)
12. Jh.
Papst Alexander III. untersagt Laien den Kirchenbesitz. Grundlage des Eigenkirchenrechts entfällt. (Holzinger)
1231
Inkorporation der Kirche zu Wollersheim ins Stift St. Maria im Kapitol. (Clemen/Borgmann)
15.–16. Jh.
Bau von Langhaus, Chor und Gewölben. Kreuzrippengewölbe mit Feldkieselsteinen, seltene Konstruktion. (Clemen/Eimert)
1517
Ausmalung des Chorgewölbes mit Phantasieranken und Wappenbaum. (Eimert)
1633
Anschaffung eines Sakramentswandschränkchens mit Holzumbau. (Clemen)
1648
Filialkirche Embken wird Pfarre. Gläubige müssen nicht mehr nach Wollersheim. (Geschichtsverein)
1659
Stiftung eines Seitenaltars mit Gemälde des hl. Georg. (Clemen)
1673
Großbrand zerstört 34 Häuser, Kirchturm beschädigt. (Heusgen)
1733
Anschaffung einer Glocke, geweiht durch Kapuziner‑Guardian in Zülpich. (Torsy)
1776
Neue Altäre im Chor und Seitenschiff. (Lagerbuch)
Alte Kirche Ansicht
1802–1804
Säkularisation: Besitzrechte gehen an Pfarrgemeinde über. Spätgotisches Chorgestühl von 1504 aus Köln nach Wollersheim. (Pfarrarchiv/Clemen)
1819–1828
Blitzschlag zerstört Turm und Glocken. Neuaufbau des Turms mit romanischem Gesims und Pyramidendach. (Pfarrarchiv/Clemen)
1867–1887
Visitation: Gebäude in schlechtem Zustand. Hochaltar brennt 1886 ab. 1887 Antrag auf Abriss, abgelehnt. (Pfarrarchiv)
1903
Bau der Neuen Kirche, Alte Kirche außer Dienst. Triumphkreuz umgearbeitet, Inventar verkauft oder verschenkt. Entdeckung romanische Kapellenanlage im Turm. (Pfarrarchiv/Clemen/Holzinger)
1912–1913
Restaurierung Turm und Schiff. Südliches Seitenschiff abgerissen, Kirche nun zweischiffige Hallenkirche. (Pfarrarchiv)
1944
Nutzung als Munitionsdepot im 2. Weltkrieg. (Geschichtsverein)
1953
Provisorische Beseitigung von Kriegsschäden, Sicherungsarbeiten. (Holzinger)
1972–1978
Mehrjährige Sanierung: Trockenlegung, Abfangkonstruktion, Betonsicherung, Fußbodenheizung. Neue Glocke 1976, Benediktion 1977, Übergabe an Stadt Nideggen. Neue Glasfenster 1978. (Architekt Lückerath/Geschichtsverein)
2003
Einbau einer Treppenanlage im Turm durch Schreinermeister Alfred Salentin. (Geschichtsverein)

Quellenverzeichnis

Dr. Paul Clemen, Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, 1910
Dr. Georg Wilhelm Holzinger, Dissertation, 1962
Dr. Dorothea Eimert, Jahrbuch Kreis Düren, 1978
Architekturbüro Lückerath, Korrespondenz, 198
Dr. Brueckner, Dissertation, 2000
Jan Borgmann MA, Magisterarbeit, 2001
Pfarrarchiv Wollersheim
Pfarrchronik
Geschichtsverein Wollersheim

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