In den Verlustlisten des 1. Weltkrieges sind die Soldaten ganz bürokratisch lediglich namentlich aufgeführt – evtl. sind noch das Geburtsdatum und der Wohnort genannt. Im Archiv des Geschichtsvereins gibt es verschiedene Unterlagen, sodass über einige der genannten Soldaten mehr bekannt ist. Zu einigen Gefallenen und Verwundeten gibt es keinerlei Informationen.

Egidius Creder, dessen Tod mit der Verlustliste vom 30.07.1917 auf Seite 19.484 mitgeteilt wurde, starb laut Angaben des Sterbeeintrags der Bürgermeisterei Wollersheim „in den Kämpfen bei Vauxaillon am 24. Juni 1917 vormittags gegen 10 Uhr infolge Kopfschusses." Vauxaillon liegt etwa 120 km nordöstlich von Paris. Auf der Bildkarte wünschte er „fröhliche Ostermärsche". Der Rest ist leider nicht lesbar. Joh. Egidius Creder wurde 1887 in Wollersheim geboren und heiratete 1910 Elisabeth Mundt. Er war Schreiner und hatte 2 Söhne.

Auf dem nächsten Bild, das wahrscheinlich 1916 aufgenommen wurde, sind die drei ältesten Söhne von Ferdinand Hack und Catharina Pick zu sehen.

Johann Hack (geb. ​ 1892) war Unteroffizier „bei der Maschinengew.=Komp. Landsturm=Bat. Torgau und Inhaber des Eisernen Kreuzes II. ​ Kl." und starb im Oktober 1918 im Feldlazarett Rufach, Oberelsaß (heute Rouffach, Frankreich) an den Folgen einer Lungenentzündung. ​ Heinrich Hack (geb. ​ 1887) war ebenfalls Unteroffizier und wurde leicht verwundet. Er starb 1963. Josef Hack (geb. ​ 1894) wurde im März 1915 und nochmals im August 1917 leicht verwundet. Er starb 1969.

Engelbert Hoffsümmer (geb. ​ 1877) starb in Frankreich an einem Herzschlag. ​ Beerdigt wurde er auf dem Friedhof von Chevregny bei Urcel (ca. ​ 130 km nordöstlich von Paris). Nach den Angaben in seiner Sterbeurkunde war er Landsturm-Rekrut der 6ten Kompanie des Reserve Infanterie Regiments No. ​ 69. Er war der Sohn von Johann Hoffsümmer und Sibilla Mostert. ​

Reinhold Jöpen Reinhold Jöpen (geb. ​ 1889) wurde 1914, 1915 und 1918 verwundet. ​ Es wurde mitgeteilt, dass sein Bruder Winand Jöpen (geb. ​ 1885) vermisst ist. Sie waren Söhne von Egidius Jöpen und Margaretha Zender. ​

Johann Zillken (geb. ​ 1897, Sohn v. Joh. ​ Wilh. Zillken u. Catharina Salentin) ließ sich 1917/18 im Photo-Atelier Rentzsch in Berlin in voller Uniform ablichten. ​ Das Atelier befand sich gegenüber der II. ​ Garde Dragoner Kaserne. ​ Im Juni 1917, noch vor seinem 20. Geburtstag, wurde er schwer verwundet und im April 1918 wurde er als vermisst gemeldet. ​

Die Vermisstenmeldung wurde im Mai aufgehoben und durch verwundet ersetzt. ​ Im Dezember 1918 wurde er noch einmal leicht verwundet. ​ Sein Bruder Wilhelm Zillken (geb. ​ 1888) diente im Jäger-Regiment Nr. 5, Reserve=Jäger=Bataillon Nr. 18. ​ Er wurde als vermisst gemeldet. ​ Im Dezember 1918 wurde dann bekannt, dass er in Gefangenschaft geraten war. Johannes gt. ​ Hans Herhahn

Johannes gt. ​ Hans Herhahn (geb. ​ 1896) war der Sohn von Bürgermeister Leo Herhahn und Cäcilia Cramer. ​ Nach dem Lebenslauf in seinem Totenzettel besuchte er das Gymnasium in Rheinbach und trat direkt bei Kriegsausbruch als Fahnenjunker der Rheinischen Train=Abteilung Nr. 8 bei. ​ Nach Ausbildung und Dienst an der Westfront wurde er Offizier und besuchte die Fliegerschulen in Köslin (heute Koszalin, Polen) und Graudenz (heute Grudziadz, Polen). ​ Am 6.7.1917 stürzte er nach Angaben seiner Sterbeurkunde „nach Abschuß eines russischen Fesselballons südlich Prontschaki" ab. ​ Prontschaki (heute Prancaki oder Pronchaki, Weißrussland, ca. ​ 140 km südwestlich von Minsk, Weißrussland). ​ Der Todesfall wurde erst am 9.2.1918 beim Standesamt beurkundet. ​

Der Landsturmsoldat Franz Meihs (geb. ​ 1877, Sohn von Arnold Meihs und Regina Rabbertz) schrieb eine Feldpostkarte an Joh. ​ Düster, Gastwirt in Wollersheim: Werte Familie Düster! ​ Die besten Grüße aus Elsenborn (3 km nördlich von Bütgenbach, Belgien) sendet Euch und allen Bekannten. ​ Gruß an den Herrn Unteroffizier, sendet Franz Meihs. ​ Ein Jahr später starb er bei siegreicher Abwehr eines starken, russischen Angriffs den Heldentod für's Vaterland. ​ Er hinterließ seine Frau und 6 Kinder. ​

Christian Henn (geb. ​ 1892, Sohn von Johann Henn und Margaretha Honnef) wurde 1915 als schwer verwundet und im Dezember 1918 als vermisst gemeldet. ​ Am 9.9.1919 schrieb: Erinnerung an die bittere Zeit meiner Gefangenschaft, Thournes bei Charleville. ​ Die kleine französische Gemeinde Tournes liegt im Departement Ardennes (ca. ​ 200 km westlich von Trier). ​